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Salvia divinorum - in der deutschen Presse

Hier findest Du Artikel der deutschsprachigen Presse über Salvia divinorum. Ich habe unter jeden Artikel jeweils meinen Kommentar gesetzt. Solltest du einen Artikel kennen, der hier nicht aufgeführt ist, so wäre ich über eine sehr froh.



Die legale Biodroge aus dem Internet


bazonline.ch 03.12.2008


Mein Kommentar: Relativ guter Artikel aus der Schweiz.


Der grüne Kick


pharmazeutische-zeitung.de 33/2007


Mein Kommentar: Der Artikel hat einen stark warnenden Charakter, ist aber ansonsten ganz gut recherchiert.


Drogen aus dem Kräutergarten - Fauler Zauber


sueddeutsche.de vom 07.08.2007


Mein Kommentar: Ein typisch negativ eingefärbter Bericht mit den üblichen Zutaten. Es wird wie so oft der Fokus auf Probleme oder Leute die nicht mit dem Kraut umgehen können gelegt. Eher Bild-Zeitungsniveau.


Legale Drogen immer illegaler


Videobericht über Salvia divinorum auf polylog/polylux vom 26.4.2007


Mein Kommentar: Ein ziemlich guter und recht neutraler Bericht über die aktuelle Rechtslage von Salvia divinorum und den Bestrebungen der Gesetzgebung Salvia zu verbieten.


Trip aus dem Kräutergarten


DER SPIEGEL 2/2007 vom 08.01.2007, Seite 194


Mein Leserbrief: Liebe Spiegel Redaktion,

Man werfe die gängigen legalen Rauschpflanzen in einen Topf, würze das Ganze mit Schlagworten wie Schulhof, Psychose oder Horrortrip. Noch ein paar abschreckende Expertenmeinungen dazugeben und positive Seiten unter den Tisch fallen lassen. Nun Alles kräftig umrühren, so dass eine bunte Mischung entsteht und den (in der Thematik meist ahnungslosen) Lesern servieren. Schon ist der Artikel über "böse" Drogen fertig.
Vom Spiegel hätte ich mir eine differenziertere Betrachtungsweise gewünscht. Die beschriebenen Pflanzen sind allesamt total unterschiedlich, von den Inhaltsstoffen über die Wirkung bis hin zu den Gefahren. Durch die wilde Vermengung im Artikel wird dies leider überhaupt nicht deutlich und so ist wieder mal nur einer der üblichen negativen Berichte über "Biodrogen" entstanden. Wirklich schade.
Da ist man mit "dem Rätsch" dann doch wesentlich besser informiert.
Wissen ist Macht - auch bei psychoaktiven Substanzen.


Salvia divinorum–Präsenz einer neuen Droge im Internet


Gesundheitswesen. 68(5): 323–327 Siemann H, Specka M, Schifano F, Deluca P, Scherbaum N. (2006)


Mein Kommentar: Dieser Artikel / diese Studie hat wahrscheinlich mit zum Verbot von Salvia divinorum in Deutschland beigetragen, da man hier von einer steigenden Internetpräsenz auf steigenden Konsum schliesst, welcher natürlich per se schlecht ist.


High

New York im Drogenhimmel

Von Orson Willis

Alles da. Die Halluzination schlängelt sich schwerelos durch den Kopf, dann verlässt man das Korsett des Körpers, hebt ab zur out of body-Erfahrung. Bei hoher Dosis ist das Bewusstsein ganz weg. Und nach dem Erwachen: Filmriss. Salvia divinorum aus Mexiko, verwandt mit dem Kraut, das der Italiener unter die Pasta mischt, ist in New York der letzte Schrei, das hip herb des Sommers.

Den speziellen Salbei gibt es im Internet (www.sagewisdom.org), zehn Mark das Gramm. Geraucht, gekaut, geschlürft als bitterer Tee - schon hilft Salvia beim Wechsel der Identität, beim Verschmelzen mit unbelebten Gegenständen, beim Reisen durch Raum und Zeit.

"Ein sehr interessanter Stoff", verriet der Neurologe Ethan Russo der New York Times. Er schreibt am Handbook of Psychotropic Herbs und testet daher das Kraut gerade ausgiebig: "Extraklasse." Allerdings weiß keiner, weshalb es wirkt. "Weder Serotonin- noch Dopaminrezeptoren haben etwas damit zu tun." Suchtgefahren sind unbekannt, und auch die Mazatec-Indianer in Mexiko, die das Zeug immerhin "seit Jahrhunderten" rauchen, wissen nur Gutes zu berichten.

Hat der Frieden eine Chance? "Wir sammeln gerade Informationen", sagt Rogene Waite von der Drogenbekämpfung. Amerika hat mit der neuen Droge nämlich nur ein Problem: Sie ist legal.

© DIE ZEIT   30/2001


Mein Kommentar: Ziemlich sensationslüstern und ironisch geschriebener Artikel. Bis auf den Fakt, dass die Mazateken Salvia eher kauen als rauchen stimmen die Informationen aber weitgehend.



Magische Minze


In der Drogenszene von New York bis Amsterdam nimmt der Gebrauch eines neuen exotischen Rauschmittels drastisch zu. Die purpur blühende "Salvia divinorum", eine Salbei-Art mit viereckigem Stängel, wurde über Jahrhunderte von den Azteken genutzt. Dort hieß sie Pipiltzintzintl und diente den Schamanen bei ihren Wahrsage-Ritualen. Ursprünglich wuchs die Pflanze nur in einem vier Quadratkilometer großen Gebiet im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca.
Ihre halluzinatorische Wirkung gilt als fulminant. Der US-amerikanische Ethnobotaniker Daniel Siebert etwa fühlte sich nach einem Selbstversuch als kleiner Junge ins Haus seiner Großeltern versetzt ("Es war ungeheuerlich, die Details machten alles so real"); andere erlebten "Reisen durch Zeit und Raum".
Doch die Trips sind gefährlich. Noch Monate nach dem Rausch kann das Gehirn psychotische Schocks und Rückblenden durchlaufen. In London erzielen die Blätter des Krauts (Szene-Name: "magic mint") Gramm-Preise von 80 Pfund. Sie werden geraucht oder gekaut. Weil die Droge im Betäubungsmittelgesetz nicht erwähnt wird, ist der Handel mit ihr legal.

© DER SPIEGEL 30/2001


Mein Kommentar: Der erste Teil des Artikels stimmt noch weitgehend. Aber ab der Stelle "Doch die Trips sind gefährlich." kommt der Sensationsjournalismus durch. So ist die Behauptung "Noch Monate nach dem Rausch kann das Gehirn psychotische Schocks und Rückblenden durchlaufen." ausgemachter Schwachsinn - noch nie wurde etwas derartiges in Verbindung mit Salvia divinorum festgestellt.
Nach Rückfrage erfuhr ich, dass die Informationen aus Rätschs "Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen" und einem Bericht der SUNDAY TIMES stammen sollen. Doch weder in Rätschs Enzyklopädie noch in dem Artikel der Sunday Times war etwas von psychotischen Schocks oder Rückblenden zu lesen.
Auch der Grammpreis von 80 Pfund schien bei Preisen von etwa 1-4 Euro/Gramm in Deutschland viel zu hoch. In dem Artikel der Sunday Times war dann die Lösung zu finden. Dort wurde berichtet, dass Salviaextrakte (wo ein Gramm Extrakt aus bis zu 20g normalen Salviablättern hergestellt wird) einen Grammpreis von bis zu 80 Pfund kosten. Somit hat der Spiegel einfach (absichtlich ?) ungenau übersetzt.
Damit sieht man, was man von angeblich seriösen Magazinen erwarten kann.



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